Goldene Ehrennadeln an verdiente Funktionäre verliehen

Alljährlich würdigt der Badische Sportbund das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen. Aus diesem Grund fand am Donnerstagabend im „Haus der offenen Tür“ in Walldürn ein Ehrungsabend des Badischen Sportbundes Nord für die drei Sportkreise Buchen, Mosbach und Tauberbischofsheim statt. Es wurden 17 Menschen, die sich um den Sport verdient gemacht haben, mit der goldenen Ehrennadel des Badischen Sportbundes Nord von BSB-Ehrenpräsident Heinz Janalik ausgezeichnet.

Zu Beginn begrüßte der Vorsitzenden des BSB-Sportkreises Buchen, Manfred Jehle, neben den Ehrenamtlichen unter anderem den Ersten Landesbeamten des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Björn-Christian Kleih, Bürgermeisterstellvertreter Fabian Berger, BSB-Ehrenpräsident Heinz Janalik, BSB-Geschäftsführer Michael Titze, den Sportkreisvorsitzenden des Sportkreises Tauberbischofsheim, Matthias Götzelmann und den stellvertretenden Sportkreisvorsitzenden des Sportkreises Mosbach, Manfred Beuchert. „Was lange währt, wird endlich wahr“, so Jehle. Nach zwei vergeblichen Anläufen 2020 und 2021, werde dieser Ehrungsabend nun endlich ausgerichtet. Das Corona-Virus habe die ganze Welt verändert und Sport sei in den letzten zwei Jahren zeitweise überhaupt nicht mehr oder nur bedingt möglich gewesen. Durch die Corona-Pandemie sei allen bewusstgeworden, welche Auswirkungen das Virus auf das Leben im Allgemeinen und die Sportwelt im Besonderen habe. Durch den „Lockdown“ sei vielen bewusst geworden, wie wichtig gemeinsames Sporttreiben für alle sei, so Jehle weiter. Viele Ehrenamtliche in den Vereinen hätten sich in den letzten zwei Jahren auch dadurch verdient gemacht, indem sie beispielsweise für die Risikogruppen den Einkauf und andere Botengänge übernommen hätten.

Die Region zusammenhalten

Abschließend kam er auf die Menschen zu sprechen, die in den drei Sportkreisen Buchen, Mosbach und Tauberbischofsheim über Jahrzehnte ehrenamtlich tätig gewesen seien, ohne das zu müssen und deshalb ausgezeichnet werden sollten. Sie seien es, die in ihren Vereinen für den kulturellen Reichtum sorgen und dieses Land und diese Region zusammenhalten würden. Diese Menschen seien es, die Einheit stiften würden – und das jeden Tag aufs Neue, lobte der Vorsitzende. „Hierzu sind aktive Menschen erforderlich, die Verantwortung übernehmen, ohne dabei an den persönlichen Vorteil zu denken. In den Vereinen der drei Sportkreise Buchen, Mosbach und Tauberbischofsheim sind solche Menschen zu finden.“

Der Erste Landesbeamte des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Björn-Christian Kleih, übermittelte allen Anwesenden die besten Grüße des Neckar-Odenwald-Kreises und des verhinderten Landrates Dr. Achim Brötel. Mit Ehrfurcht und Bewunderung blicke er auf zu den Menschen, die viele Jahre im Vorstandsamt auf dem Buckel hätten.

Der Vereinssport als gesellschaftlicher Integrationsmotor sei kein Selbstläufer. Er brauche tüchtige „Maschinistinnen und Maschinisten“. Er brauche Frauen und Männer, die wissen würden, wie das Getriebe eines Vereins funktioniere. 16 dieser Menschen seien an diesem Abend vor Ort, weshalb er sich, auch vonseiten des Neckar-Odenwald-Kreises und des Main-Tauber-Kreises, für ihren Einsatz bedankte.

Bedeutung des Ehrenamts

Auch Bürgermeisterstellvertreter Fabian Berger überbrachte Grüße des verhinderten Bürgermeisters Markus Günther. In seiner Rede ging er vor allem auf die Bedeutung des Ehrenamtes in den Vereinen und auf die besondere Bedeutung der Jugendarbeit ein und dankte den 17 Anwesenden für ihr vorbildliches, ehrenamtlichem Engagement. Er gratulierte allen Ehrenamtlern zu dieser besonderen Auszeichnung.

Mit den Höhepunkt des Abends stellte neben den Ehrungen selbst zweifelsohne die Laudatio des Ehrenpräsidenten des Badischen Sportbundes, Heinz Janalik (Mosbach), über die Bedeutung des Ehrenamtes gerade in der heutigen Zeit dar.

Wie dieser zu Beginn seiner Ansprache feststellen und besonders herausheben konnte, sei der Anlass, der alle Anwesenden an diesem Donnerstagabend im „Hdot“ in Walldürn zusammengeführt habe, ein höchst erfreulicher. Diese positive Einordnung erhalte eine besondere Bedeutungstiefe und Aufwertung durch die Tatsache, dass gleichzeitig weltweit schreckliche, menschenverachtende Ereignisse in brutaler Weise verdeutlichen würden, dass die Welt und unser aller Leben durch das Prinzip der Gegensätze geprägt sei. Jeder positive Sachverhalt definiere sich durch einen negativen Gegenpol und umgekehrt. Glück und Unglück, Freundschaft und Feindschaft, Liebe und Hass, Klugheit und Dummheit, Krieg und Frieden würden sich sich oftmals als begriffliche Einheit zeigen und uns mahnen, alles Menschenmögliche zu tun, um das Positive denk- und handlungsleitend werden zu lassen und das Negative abzuwehren. Ehrungen wie die bei diesem Ehrungsabend seien ein Beispiel für besagtes Pluspol, seien also etwas Schönes, außergewöhnlich Wohltuendes und würden sich vom Alltag absetzen.

Je kaputter die Welt draußen sei, desto heiler müsse sie „Zuhause“ sein. Das „Zuhause“ sei u. a. der Sport, seien die Sportvereine, die dort anzutreffenden Gleichgesinnten in der Ausübung von Sportkultur - ein Stück Heimat für alle, . Und „das Zuhause“ sei an diesem Abend in Walldürn auch die Gemeinschaft der positiv denkenden.

Dieser Ehrungsvorgang an diesem Donnerstagabend lenke den Blick auf herausragende Persönlichkeiten im sogenannten Ehrenamt, die sich über einen langen Zeitraum in vorbildlicher Weise dem Ehrenamt gewidmet hätten. Zwischen 20 und 38 Jahren hätten die 17 anwesenden „Ehrenamtler*Innen“ verantwortungsvolle Aufgaben und Pflichten in ihrem jeweiligen Verein erfüllt.

Die Entscheidung, sie auszuzeichnen, basiere aber nicht allein auf der Zahl der Jahre ihres ehrenamtlichen Engagements. Ebenso wichtig seien Wesensmerkmale derer Persönlichkeit, die sich in ganz spezifischen Einstellungen konkretisieren lassen würden. Ein Ehrenamt über könne man ganz sicherlich nicht über so viele Jahre hinweg ausüben, ohne dazu über ganz spezifische und notwendige Denk- und Verhaltensmuster zu verfügen.- wie z. B. die Fähigkeit, über einen langen Zeitraum hinweg an einer Sache bleiben zu können. Das gleiche gelte für die Leistungsbereitschaft und das Leisten selbst.

Es sei auffallend , dass zahlreiche ehrenamtlich Engagierte, die viele Jahre in ihrem Sportverein Verantwortung übernommen hätten, die Stetigkeit der Aufgabenerfüllung, die Entwicklung von Leistungsbereitschaft und Leistungserfüllung mit der dazu gehörenden Disziplin und Verlässlichkeit „einverleibt“ hätten.  - nicht zuletzt im „erziehlichen Rahmen ihres Elternhauses, der Schule, des Berufs und im Verein - wissend aus der Erfahrung heraus, dass nachhaltige, erfolgreiche Leistungen nicht zuletzt dort erzielt würden, wo sich Leistungswille, Leistungsfähigkeit und Selbstregulation  miteinander verbinden würden.

Das jahrelange verdienstvolle, ehrenamtliche Wirken der 17 an diesem Abend zur Ehrung anstehenden Ehrenamtlichen zugunsten anderer Menschen mit Hilfe des Sports habe in der Öffentlichkeit Zustimmung, Beifall und Dankbarkeit hervorgerufen, was sich darin zewige, dass diese von dort zu dieser Ehrung vorgeschlagen worden seien.

Die Sportvereine seien gerade heute mehr denn je auf ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterangewiesen, denn diese seien die tragende Säule der Vereine. Ein Ersatz durch bezahlte Kräfte sei in der momentanen Konstruktion nicht denkbar, denn nur die derzeitige Struktur garantiere die Zugangsmöglichkeit zum sportlichen Tun für alle gesellschaftlichen Gruppen - auch für soziale Schwache.

Ohne dass der Pädagoge Pestalozzi etwas über das Ehrenamt gewusst habe, sei ihm mit seiner bekannten Formel „Herz, Kopf und Hand“ eine treffliche Beschreibung dessen gelungen, was die Basis für die erfolgreiche Übernahme eines Ehrenamts sein müsse: Eine positive Einstellung zur Gemeinschaft und gegenüber dem Handlungsfeld Sport, umfangreiches Wissen und hohe Sachkompetenz, sowie das Ersetzend bloßen Redens und Debattierens durch wirkungsvolles  Handeln.

Ehrenamtliches Engagement sei zeitraubend und energieaufwändig, aber es gebe Menschen, die sich für diese herausragende Sozialform entscheiden würden, auch viel zurück.

Alle 17 an diesem Abend zur Ehrung anstehenden Ehrenamtliche hätten - und darauf könnten sie stolz - im Verlauf ihrer Funktionsjahre dem Verein als Institution und unzähligen Menschen in diesem Verein viel gegeben. Sie hätten mit dazu beigetragen, dass sich eine Vereinskultur entwickelt habe, die für Außenstehende attraktiv sei und als Bindungsmotiv wirken könne. Das sei ein bemerkenswertes Werk der jede bzw. jeder von diesen 17 Ehrenamtlichen geschaffen habe.

Für diese überdurchschnittliche Leistung würden sie an diesem Donnerstagabend nun Dank, Lob, Anerkennung und Wertschätzung erhalten,die sich auch sichtbar niederschlage in einer Ehrennadel! Diese Goldene Ehrennadel des Badischen Sportbundes sei auf den ersten Blick zwar nur eine kleine, unscheinbare Nadel, die aber deutlich an Größe und Strahlkraft gewinnen könne, wenn ihr Träger*in es wolle und die damit verbundene hohe Wertschätzung erkenne und stolz darauf sei.

Die Verantwortung Tragenden im BSB Nord würden großen Wert auf eine gelebte Anerkennungskultur legen und möchten damit signalisieren,dass sie sich glücklich schätzen würden, Persönlichkeiten in ihren Sportorganisationen zu haben,die sich mit Herzblut für das Wohl ihres Vereins und dessen Mitglieder über viele Jahre hinweg enhrenamtlich engagieren würden. Diese Persönlichkeiten würden damit einen strahlenden Kontrapunkt zu den nicht wenigen sich selbst genügenden Egozentrikern setzen, die nicht daran denken würden, das uns gewissermaßen von der Natur aufgegebene Prinzip der Verbinsung von ICH und WIR im Handeln zu verwirklichen. Das Ehrenamt bleibe die tragende und unersetzliche Säule des Sports.

Trotz aller Freude im Rahmen dieses Ehrungsabends mache er sich aber große Sorgen, was die künftige Besetzung von Wahlämtern in den Vereinen betreffe. Die Rekrutierung von Führungskräften werde immer schwieriger. Da helfe die Erkenntnis wenig, dass die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement insgesamt ungebrochen hoch sei. Es sei ein Gebot der Stunde, sich intensiv mit dieser speziellen Problematik auseinanderzusetzen und kreative Lösungen zu finden. Man müsse es möglichst schnell schaffen, die Attraktivität von Führungsfunktionen zu steigern , wobei aus seiner Sicht effiziente Lösungen nur aus der Zusammenarbeit mehrerer gesellschaftlicher Systeme möglich sei.

Und auch manche Struktur müsse in diesem Rahmen überdacht werden. Was Ehrenamtliche tun würden, lasse sich nicht verordnen- es entstehe aus eigenem Antrieb, aus dem Inneren heraus, und aus der Erkenntnis, dass man gebraucht werde und dass man mit seinem Wissen und Können helfen und letztlich zu einer lebenswerten Gesellschaft beitragen könne. Gestalten von Welt im Sinne der genannten Verbindung von „Ich“ und „Wir“ sei immer sinnvoll und ehren- beziehungsweise ehrungswert.

Nach einem weiteren musikalischen Programmbeitrag des Akkordeon-Trios mit dem „Musette-Walzer“ von Otto Eckelmann und kurzen Schluss- und Dankesworten klang der offizielle Teil dieses BSB-Ehrungsabends in Walldürn harmonisch aus. ds

Diese Ehrentamtlichen erhielten die goldene Ehrennadel:

Die goldene Ehrennadel des Badischen Sportbundes gibt es für mindestens 15 bis 20-jährige ehrenamtliche Vorstandstätigkeit in den Vereinen.

Aus dem Sportkreis Buchen haben diese erhalten: Elisabeth Link (seit 1990 Schriftführerin), Peter Marquardt (seit 1996 Vorstandsmitglied und Gerätewart) und Martin Kautzmann (seit 1984 Zweiter Vorsitzender)vom TV 1848 Walldürn, Wolfgang Bundschuh (1997 bis 2019 Vorstandsmitglied, seit 2019 Vorsitzender) vom Karateverband Baden-Württemberg/Sportkarate Walldürn, Klaus Denninger (1988 bis 2019 Schatzmeister), Wolfgang Groß (1992 bis 1998 Jugendleiter, seit 1998 stellvertretender Vorsitzender) und Armin Schweizer (1988 bis 1992 Jugendleiter, 1992 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender, seit 1998 Oberschützenmeister, 1988 bis 2003 Vorstandsmitglied) von der Schützengesellschaft Adelsheim, vom TSV Buchen Thomas Götzinger (1989 bis 2007 Vorstandsmitglied/Spartenleiter Basketball, seit 1996 stellvertretender Kassier) und Manfred Röckl (1999 bis 2007 Vorstandsmitglied/Spartenleiter Handball, 2008 bis 2014 Beisitzer, seit 2013 stellvertretender Vorsitzender).

Aus dem Sportkreis Mosbach: Vom Ski-Club Schloßberg-Obrigheim Bettina Knörzer (1998 bis 2002 Jugendleiterin, 2002 bis 2004 Kassenwartin, seit 2004 stellvertretende Vorsitzende), vom Boule-Sport-Club Sattelbach Jürgen Hauser (seit 1999 Vorsitzender) und Werner Simon (seit 1996 Schriftführer), vom VfB Mosbach-Waldstadt Thomas Seifert (1997 bis 1998 Beisitzer, 1999 bis 2019 Schatzmeister), sowie von der SpVgg Rittersbach Roland Zimmermann (2000 bis 2020 Schriftführer/Pressewart).

Aus dem Sportkreis Tauberbischofsheim: Vom TV Sachsenflur Nora Derr (1992 bis 2018 Schriftführerin) sowie vom TSV Schwabhausen Bettina Karl (1990 bis 1992 Beisitzerin und von 1997 bis 2019 Schriftführerin) und Werner Kaibel (seit 1990 Hauptkassier).

Ferner wurde Helmut Ebert vom TSV Buchen (2013 bis 2022 stellvertretender Sportkreisvorsitzender des Sportkreises Buchen, 2015 bis 2022 kommissarischer Sportabzeichenobmann im Sportkreis Buchen) mit der BSB-Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet. ds

Die Geehrten der Sportkreise Buchen, Mosbach und Tauberbischofsheim.

Die Geehrten des Sportkreises Buchen.

Ehrung mit der Ehrennadel in Bronze: Helmut Ebert, Sportkreisvorsitzender Manfred Jehle und BSB-Ehrenpräsident Heinz Janalik.

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