BSB-Präsident Gert Rudolph besucht Sportkreis Buchen

Zuhören, wo der Schuh an der Basis drückt, und erste eigene Impulse geben: Das waren die beiden Hauptanliegen von Gert Rudolph, Präsident des Badischen Sportbunds (BSB) Nord, bei seinem Antrittsbesuch in Buchen. Mit den Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstands des Sportkreises Buchen diskutierte der Ende Juni neu gewählte Verbandschef knapp zwei Stunden lang über die aktuelle Situation in den Sportvereinen und zukünftige Herausforderungen. "Ich freue mich auf einen engen Austausch und häufige Begegnungen", betonte Rudolph, nachdem er vom Vorsitzenden des Sportkreises Buchen, Manfred Jehle, einen Überblick über die Aktionen und Kooperationen des Sportkreises Buchen erhalten hatte.

Er freue sich auf rege Diskussionen und konstruktive Beiträge, so Rudolph. Um die Kommunikation zu verbessern, regte der 64-Jährige die Einrichtung regionaler Netzwerke an, die einen direkten Austausch zwischen den Verantwortlichen in den Vereinen, Kommunen und Verbänden ermöglichen. "Es ergeben sich eher Kooperationen, wenn man sich mal persönlich gesehen hat", betonte er. Themen gebe es genügend. Und mit wenig Aufwand könne mitunter viel bewegt werden.

Rudolph warb vor diesem Hintergrund auch für mehr Selbstbewusstsein der Sportvereine gegenüber den Kommunen. Vereine  würden nämlich in manchen  Gemeindegremien nur als Bittsteller wahrgenommen. "Oft wird nicht anerkannt, was Sportvereine tun", so der BSB-Präsident. Über den sozialen Wert der Vereinsarbeit hinaus bringe jedoch jeder investierte Euro auch den Kommunen Geld. "Über Unterstützung des Landratsamts und der Kommunen können wir uns nicht beklagen", beschrieb Manfred Jehle die Situation in der Region. Die Unterstützung sei immer noch verhältnismäßig gut.

Dass dennoch zukünftig stärker in Sportstätten investiert werden müsse, darin waren sich alle Beteiligten einig. Gerade vor dem Hintergrund eines weiteren Themas, an dem dieser Tage kein Vereinsverantwortlicher vorbeikommt: die stark gestiegenen Energiekosten. Während sich die Corona-Krise zeitverzögert auf die Vereine ausgewirkt habe, stünden nun durch die Energie-Krise hohe Kostensteigerungen unmittelbar bevor, skizzierte der BSB-Präsident. "Die Energiekosten werden sich mitunter verdoppeln." Die energetische Sanierung von Sportstätten gewinne deshalb zusätzlich an Bedeutung. Sei es in Form kleinerer Sofortmaßnahmen oder längerfristiger Projekte wie beispielsweise der Installation von Photovoltaikanlagen auf Hallendächern. Dass es für solche Anlagen keine Förderung gebe, kritisierte Kurt Bonaszewski als Vertreter der Fachverbände im Sportkreis Buchen. "Die Kosten bleiben voll am Verein hängen", bestätigte BSB-Präsident Rudolph. "Es ist ein Unding, dass das nicht gefördert wird." Generell habe er den Eindruck, dass die Sportvereine bei der aktuellen Diskussion über Entlastungen von der Politik gar nicht wahrgenommen würden. Mit einem Offenen Brief hätten sich deshalb hunderte Vereine und die Sportbünde gemeinsam an die Politik gewandt, um die Dringlichkeit zu verdeutlichen.

Seine volle Aufmerksamkeit will der BSB-Präsident auch einem Thema widmen, das er vor seinem Besuch in Buchen so noch nicht auf der Agenda hatte. Ausgangspunkt dafür war der Hinweis von Kurt Bonaszewski, wonach das Deutsche Rote Kreuz und die Volkshochschule als staatlich geförderte Institutionen zunehmend mit eigenen Sportangeboten in Konkurrenz zu den Vereinen treten würden. Mit den gezahlten Vergütungen könnten Vereine nicht mithalten, kritisierte Bonaszewski. Dadurch gingen den Vereinen Übungsleiter und Räume verloren. "Wir haben das immer wieder angeprangert, aber da sind sie stur", sagte er.

Zum Abschluss seines Antrittsbesuchs informierte Gert Rudolph noch über ein Projekt, das sich an die Heidelberger Ballschule anlehnt. Um Kindern eine gute Grundausbildung zu ermöglichen, fördert die Dietmar-Hopp-Stiftung ab dem kommenden Jahr 50 Vereine mit jeweils 1000 Euro. "Es ist wichtig, dass gutes Werkzeug da ist", lobte der BSB-Präsident dieses Vorhaben. rs

Gert Rudolph, Präsident des Badischen Sportbunds (BSB) Nord, (Fünfter von links) diskutierte bei seinem Antrittsbesuch in Buchen mit den geschäftsführenden Mitgliedern des Sportkreises Buchen. Begleitet wurde der neue Verbandschef von BSB-Geschäftsführer Michael Titze (Dritter links).

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